Joan Thimmel wurde 1950 in Vaslui, Rumänien, geboren. Er hat an der ›Hochschule für Bildende Künste‹ in Bukarest studiert und lebt und arbeitet seit vielen Jahren in Borg bei Perl im Dreiländereck Deutschland, Frankreich und Luxemburg.
Hier hat er bereits mehrere Skulpturen für den Außenraum, aber auch Altäre für den Kirchenraum geschaffen, so zum Beispiel die »Perla«, das Symbol der saarländischen Weinregion an der Obermosel.
Mit seinen Altären, z.B. der Alter der Pfarrkirche »St. Gervasius und St. Protasius« in Perl und weiteren sakralen Monumenten konnte Joan Thimmel sich international einen Namen machen.
Der Altar der ›Perler Pfarrkirche‹ aus dem Jahr 1999 besteht aus hellem Sandstein. Ein Opferkelch ist das zentrale Motiv des Altarsteins.
Auf der Vorderwand des Altars befindet sich ein als Kelchwand stilisiertes Kreuz als Verweis auf die Hostie.
Die Rückwand des Altars zeigt ein großes Weinblatt als Symbol sowohl für die Eucharistie als auch für die Weinbauregion Perl.
Interessant auch seine »weltliche« Skulptur »Zugvögel« anlässlich der Landesgartenschau von Mitte April bis Mitte Mai 2008 am Rhein-Nahe-Eck in Bingen.
Joan Thimmels »Zugvögel« haben einander die Rücken zu gekehrt und schauen in verschiedene Richtungen:
Einer scheint etwas ungläubig - Richtung Binger Loch - in den Himmel hinaufzusehen, den Schnabel hochgereckt, vielleicht geht der Blick einen Flugzeug nach, vielleicht ist es aber nur einer der Blicke um sicherzustellen, wie das Wetter wird.
Sein Kompagnon hat den Schnabel geradeaus gerichtet und schaut offenen Blickes in Richtung der Stadt Bingen. Und dann ist da noch der dritte mit gesenktem Haupt in Richtung Hauptbahnhof, der traurig den Abreisenden hinterher sieht.
Ganz alleingelassen sieht er aus, auch wenn er sich in Gesellschaft der anderen zwei Vögel befindet.
Joan Timmel hat diese drei Vögel im Rahmen des Symposiums von »Skulpturen bei 529 Bingen am Rhein« geschaffen. (›529‹ wegen des entsprechenden Rheinkilometers der Lage von Bingen.)
Er hat die drei Blöcke aus Udelfinger Sandstein zum Leben erweckt und Persönlichkeiten geformt. Während die Schnäbel glatt geschliffen sind und zum Streicheln einladen, deutet er mal feiner, mal in größeren Linien das Gefieder an.
Im Grunde sind es »lustige« Vögel, wie auch Joan Thimmel einer ist, was jeder bestätigen kann, der ihn mit verschmitztem Gesicht an seinen Vögeln hat arbeiten sehen.
Und der Titel »Zugvögel« bekommt schließlich am Bahnhof auch einen ganz eigenen Sinn: Die »Zugvögel« grüßen und verabschieden den Zugreisenden und tragen somit auch zum Gesicht der Stadt bei.