Bereits seit der Steinzeit ist überliefert, dass damals bereits Boote benutzt wurden. Meist handelte es sich dabei um ein aus Weidenruten, Wurzeln u.ä. geflochtenes, rundes oder längliches »Bootsgerüst«. Da das Flechtwerk nicht wasserdicht wird, erfolgt entweder ein Überzug durch Häute oder Felle oder ein Abdichten mit harzigen Stoffen.
Infolge seiner einfachen Bauweise und der verfügbaren Sträucher und Häute entwickelte sich sehr frühzeitig das »Korbboot« gleichzeitig in verschiedenen Gebieten der Erde.
Die Kelten nannten ihre fellüberzogenen Korbboote »curiogle«.
Die Schiffbautradition der Kelten geht auf den Einbaum zurück, wobei die trapezförmige Grundrissform mit breitem Heck durch die Kegelform des Baumstammes bedingt ist. Der leichte Bug dieser Schiffe ermöglicht ein sanftes Auflaufen am Ufer.
Zu diesem Typ gehört z. B. das Schiff des Mainzer Schiffers Blussus, das auf seinem Grabstein um 50 n.Chr. abgebildet ist.
In England war eine weitere Bootsform heimisch: Bei North Ferriby an der Humbermündung wurden Reste von frühen Plankenbooten gefunden.
Die Konstruktionen aus zwei halben Einbäumen mit flachen Mittelstück und aufgesetzten Planken sind eine Zwischenform vom Einbaum zum Plankenschiff mit Kiel und Spanten. Boote dieser Art sind zum Zinntransport von Cornwall zum Festland verwendet worden.
Zu Beginn der Keltenzeit in Europa wurde europaweit mit Waren gehandelt. Unter den einzelnen Stämmen der Kelten gab es ein gut ausgebautes Handelsnetz. Die Kelten bauten aber auch ihre Handelsbeziehungen mit anderen Völkern aus, nicht nur in Richtung Ostsee, sondern auch weit nach Süden.
Die Waren wurden vor allem auf dem Wasser transportiert. Die Schiffe fuhren entweder mit Segeln, hatten Ruderer an Bord oder wurden vom Land aus gezogen. Kleinere Schiffe konnten auch mit Stangen angetrieben werden, die man in den Flussgrund stieß. Flussabwärts konnte man das Schiff auch einfach treiben lassen.
Sie verfügten also über ein weit gespanntes Fernverkehrsnetz. Besonders bedeutend war dabei der Handelsweg über die Burgundische Pforte, die Saône und die Rhône nach Marseille, einer um 600 v. Chr. gegründeten griechischen Kolonie.
So wurde z.B. über diese Route wie bereits oben erwähnt das für die Bronzeherstellung nötige Zinn von Cornwall bis nach Etrurien (antikes Gebiet in Mittelitalien) transportiert. Nach kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Massalia (Marseille) und den Etruskern verlagerten sich allerdings die Fernhandelswege in den italienischen Raum auf direkte Verbindungen über die Alpen.
Auch die Donau ist damals bereits schiffbar. Transport auf Booten mit geringem Tiefgang war aber auch auf kleineren Gewässern möglich. Der Vorteil des Schiffstransports war, dass man recht große Mengen Waren mit relativ kleinem Kraftaufwand transportieren konnte. Zudem mussten keine Straßen unterhalten werden.
An Land waren die Wege oft in einem schlechten Zustand, sodass Ochsengespanne nur langsam vorwärts kamen.
Viele Kelten, die selber keinen Handel trieben, lebten dennoch vom Handel: Sie bauten wichtige Brücken und erhoben Zölle. Sie boten vorbeireisenden Händlern Schutz und Übernachtungsmöglichkeiten an und ließen sich für diese Dienste bezahlen.
Zu den Handelsgüter der Kelten gehörte Kupfer, Öl, Bernstein, Salz, Felle, Leder, Roheisen, Ton- und Bronzegeschirr, Zinn und wohl auch fertige Eisenprodukte.
Wer aber über die lebensnotwendigen Salzvorkommen verfügte, gehörte zu den mächtigsten Stämmen Europas.
Später wurde das Eisenerz ebenfalls zu einem äußerst wichtigen Rohstoff. Aus dem Eisenerz konnte man das Eisen heraus schmelzen, welches viel elastischer und härter als Bronze ist.
Die beiden wichtigen Rohstoffe, Eisenerz und Salz, wurden auf dem Gebiet der Kelten in großen Mengen gefunden. Somit konnten die keltischen Fürsten großen Reichtum anhäufen und verfügten über viel Macht.