(auch bekannt unter: lateinisch »Carolus Magnus« oder »Karolus Magnus«, französisch und englisch »Charlemagne«)
Karl der Große war der älteste Sohn Pippins des Jüngeren, des fränkischen Hausmeiers und (seit 751) Königs, und dessen Frau Bertrada. Karl war der Enkel des Hausmeiers Karl Martell. Er war der bedeutendste Herrscher aus dem Geschlecht der Karolinger. Das Frankenreich gelangte unter ihm zu seiner größten Ausdehnung und Machtentfaltung.
Der genaue Geburtstermin, als auch sein Geburtsort liegen noch etwas im Dunkeln. Als Tag seiner Geburt steht der 2. April fest, der in einem aus dem 9. Jahrhundert stammenden Kalender des Klosters Lorsch festgehalten wurde. Wahrscheinlich ist er am 2. April 748 geboren. Andere Quellen nennen das Jahr 747 oder 742. Beides ist aber eher unwahrscheinlich. Gestorben ist er am 28. Januar 814 in Aachen. Karl der Große war von 768 bis 814 König des Fränkischen Reichs (bis 771 gemeinsam mit seinem Bruder Karlmann).
Karl der Große wurde am 25. Dezember 800 in Rom zum Kaiser gekrönt. Er erlangte als erster westeuropäischer Herrscher seit der Antike die Kaiserwürde, die mit ihm erneuert wurde.
Karl gelang es, seine Macht im Frankenreich zu sichern und das Reich in einer Reihe von Feldzügen nach außen erheblich zu erweitern. Besonders verlustreich und erbittert geführt waren die mit Unterbrechungen von 772 bis 804 andauernden Sachsenkriege. Deren Ziel war die Eroberung und erzwungene Christianisierung Sachsens.
Karl griff auch in Italien ein und eroberte 774 das Langobardenreich. Ein gegen die Mauren in Nordspanien gerichteter Feldzug im Jahr 778 scheiterte dagegen. Im Osten seines Reiches beendete er 788 die Selbstständigkeit des Stammesherzogtums Bayern und eroberte in den 790er Jahren das Restreich der Awaren. Die Grenzen im Osten gegen die Dänen und Slawenstämme sowie im Südwesten gegen die Mauren wurden durch die Einrichtung von Marken gesichert.
Das Frankenreich stieg zur neuen Großmacht neben Byzanz und dem Abbasiden-Kalifat auf. Der Name der Abbasiden geht zurück auf al-ʿAbbās ibn ʿAbd al-Muttalib, einen Onkel des Propheten Mohammed
Das Frankenreich zur Zeit Karls des Großen umfasste den Kernteil der frühmittelalterlichen lateinischen Christenheit und war das bis dahin bedeutendste staatliche Gebilde im Westen seit dem Fall Westroms.
Karl sorgte für eine effektive Verwaltung und bemühte sich um eine umfassende Bildungsreform, die eine kulturelle Neubelebung des Frankenreichs zur Folge hatte. Politischer Höhepunkt seines Lebens war die Kaiserkrönung durch Papst Leo III. zu Weihnachten des Jahres 800. Sie schuf die Grundlage für das westliche mittelalterliche Kaisertum. Sowohl in der Reihe der römisch-deutschen Kaiser als auch der französischen Könige wird er als Karl I. gezählt. Seine Hauptresidenz Aachen blieb bis ins 16. Jahrhundert Krönungsort der römisch-deutschen Könige.
1165 wurde er von Gegenpapst Paschalis III. heiliggesprochen; der Gedenktag in der katholischen und evangelischen Kirche ist der 28. Januar, Karls Todestag. Karl gilt als einer der bedeutendsten mittelalterlichen Herrscher und als einer der wichtigsten Herrscher im europäischen Geschichtsbewusstsein; bereits zu Lebzeiten wurde er ›Pater Europae‹ (»Vater Europas«) genannt. In Belletristik und Kunst wurde sein Leben wiederholt thematisiert, wobei das jeweils zeitgenössische Geschichtsbild den Ausgangspunkt bildete.
Quellen: de.wikipedia.org; geschichtsforum.de; damen.de-academic.com; karl-der-grosse.com;