Großregion SaarLorLux
Website Thomas Abel

Wehr

Wehr, Ansicht von Luxemburg aus, Foto: Rudolf Klein, CC BY-SA 3.0

Der kleine Weinort Wehr liegt an der Obermosel zwischen Palzem und Wincheringen in einer wunderschönen Landschaft. Es ist seit 1974 Ortsteil der Gemeinde Palzem, welche zur Verbandsgemeinde Saarburg gehört. Wehr hat heute ca. 220 Einwohner und eine Fläche von 127 ha, davon 40 ha Weinbau und 21 ha Wald. 

Der Ort Wehr liegt etwas abseits der Bundesstraße B419 inmitten seiner Weinlagen an einem Hang des Moseltals. Etwas weiter flussaufwärts mündet der Helfantbach in die Mosel. An dessen Talhängen ziehen sich die Weinberge bis hinter den Ort Helfant hin. 

In der Nähe der Bachmündung in die Mosel fand man die Reste einer alten Befestigungsanlage, welche man lange Zeit für die Überbleibsel einer keltische Siedlung gehalten hat. 

Durch Ausgrabungen konnte aber festgestellt werden, dass es sich bei den freigelegten Resten um einen 160 m langen Wall handelt, der eine mittelalterliche Fluchtburg schützte. Sie wurde vermutlich durch die Bewohner der Umgebung errichtet, um sich im 9.Jhdt bei den Raubzügen der Normannen in der Moselregion dorthin retten zu können. Der spornartige Vorsprung des Muschelkalk-Plateaus zwischen Helfanter Bach und Mosel war durch Graben und aufgeschnittenen Wall als Befestigung abgeriegelt. 

Bis ins 19. Jahrhundert war Wehr geprägt von dem Nebeneinander von Fischerei in der Mosel (Fischwehr), von der Kalkbrennerei in den Kalköfen, Landwirtschaft und Weinbau. Heute hat Wehr wirtschaftlich und kulturell den Charakter einer Winzergemeinde.         

 

Geschichte 

Wehr wird um 1150 als »were« zum Bann Wincheringen gehörend im Wincheringer Güterverzeichnis des Stifts St. Simeon zum ersten Mal erwähnt. Seinen Namen hat es von einem zwischen Palzem und Wehr gelegenen Moselwehr, welcher der Fischerei diente. 

Seit dem späten 15. Jahrhundert gehört Wehr zur Herrschaft Wincheringen im Herzogtum Luxemburg.


Zeittafel    

  • 1537 hat Wehr sieben Feuerstätten
  • 1657 wird die Wehrer Kapelle zum Heiligen Markus in einem Visitationsbericht erwähnt
  • 1796-1815 gehört Wehr zum französischen Wälderdepartement
  • 1816 wird die Obermosel zur Grenze zwischen Luxemburg und Preußen, Wehr gehört nun zum preußischen Königreich
  • 1832 wird der Schulraum an die Sakristei der Kapelle gebaut
  • 1869 erhält die Schule erstmals einen hauptamtlichen Lehrer
  • 1875-1879 bietet der Bau der Obermoselbahn viele Arbeitsplätze
  • 1910 wird in Wehr das schönste Schulhaus im Kreis Saarburg erbaut
  • 1912 erhält Wehr die erste Wasserleitung
  • 1912 bekommt Wehr eine Blockstation der Eisenbahn, aber noch keine Haltestelle
  • 1913 erhellt das erste elektrische Licht das Dorf
  • 1927 wird der Haltepunkt der Eisenbahn Wehr / Mosel eingeweiht
  • 1939-1940 sind die Bewohner wegen des beginnenden zweiten Weltkrieges zum ersten Mal evakuiert
  • 1944-1945 müssen die Bewohner ein zweites Mal in die Evakuierung
  • 1944-1945 wird das Dorf durch Artilleriebeschuss zu 65 Prozent zerstört. Häuser, Ställe, Scheunen, Straßen, die Kapelle des Dorfes sind stark beschädigt oder zerstört. Die landwirtschaftlichen Parzellen und die Weinberge sind infolge der Evakuierung und der Kriegseinwirkungen beschädigt und verwildert.
  • 1950 wird die noch immer stark beschädigte Schule renoviert
  • seit 1966 wird die Wehrer Schule aufgelöst, die Kinder gehen in den Nachbarorten zur Schule
  • 1974 wird Wehr Ortsteil von Palzem
  • Seit 1980 hat sich Wehr mehr und mehr zu einer Winzergemeinde entwickelt
  • 1993 wird der neugestaltete Dorfplatz mit dem Markusbrunnen eingeweiht
  • 2000 feierte Wehr die große 850-Jahr-Feier       

  regelmässige Veranstaltungen:  

  • Kirmes: letztes Wochenende im April
  • Federweisserfest: drittes Wochenende im Oktober

      

Weinlagen:   

  •  Rosenberg