Palzem ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Trier-Saarburg und liegt an der Obermosel. Die Gemeinde ist der südlichste Weinort an der Mosel im Bundesland Rheinland-Pfalz und gehört zur Verbandsgemeinde Saarburg-Kell.
Palzem ist ein staatlich anerkannter Fremdenverkehrsort nahe dem Dreiländereck Deutschland, Frankreich und Luxemburg. Der Ort ist durch die Bundesstrasse B 419 an das überregionale Straßennetz angeschlossen und ist durch den Bahnhof Palzem ans Schienenetz der Deutschen Bahn angebunden.
Bei Palzem befindet sich die erste von Deutschland betriebene Staustufe der Mosel. Auf der gegenüberliegenden Flussseite liegt die luxemburgische Weinbaugemeinde ›Stadtbredimus‹.
Die Gemeinde gliedert sich in sechs Ortsbezirke:
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung von Palzem datiert im Jahr 924 als Palatium oder Palatiolum (→ kleiner Palast). In der Urkunde wurde festgehalten, dass der Erzbischof von Trier und Erzkanzler Rudgar die Kirche in Palzem, sowie ein Gut mit dazugehörigem Land an einen gewissen Luitfried und dessen Familie gab.
Im Mittelalter war die Trierer Abtei St. Matthias in Trier Grundherr von Palzem und der anderen heutigen Ortsteile.
Dilmar wird erstmals 1036 urkundlich als Dilmere (althochdeutsch für Sumpf oder stehendes Gewässer) erwähnt, Esingen 1258 als Bona de Enselingen (der Name stammt aber vermutlich vom fränkischen Personennamen Ensilio ab).
Helfant (erstmalig 924 urkundlich als Helifelt erwähnt) wurde gegen Ende des Zweiten Weltkriegs stark beschädigt, ebenso wie Kreuzweiler (912 urkundlich als Vilare erwähnt). Kreuzweiler Siedlungsspuren reichen bis in die Römerzeit zurück. Im Mittelalter stand es zeitweise unter luxemburgischer Landeshoheit.
Wehr lebte früher vom Fischfang (Fischwehr) und der Kalkbrennerei, heute vorwiegend vom Weinbau.
Am 20. Juli 1946 wurde Palzem, wie über 100 weitere Gemeinden am unteren Saarlauf, aus der Rheinprovinz ausgegliedert und ans Saarland angeschlossen, welches zu der Zeit nicht mehr dem alliierten Kontrollrat unterstand.
Diese Zuordnung währte jedoch nicht lange, denn schon am 8. Juni 1947 kam Palzem an Rheinland-Pfalz, das am 30. August 1946 gegründet worden war.
Am 17. März 1974 wurden die bis dahin selbständigen Gemeinden Helfant, Esingen, Kreuzweiler und Wehr eingemeindet. Die Gemeinde Kreuzweiler war am 7. Juni 1969 aus den aufgelösten Gemeinden Kreuzweiler und Dilmar neu gebildet worden.
Während in den Ortsteilen Palzem und Wehr hauptsächlich Weinbau und Tourismus (Campingplatz an der Mosel) vorherrschen, sind die Ortsteile Helfant, Esingen, Dilmar und Kreuzweiler landwirtschaftlich geprägt.
Schloss Thorn
Auf einer Moselanhöhe im Ortsteil Kreuzweiler erhebt sich das »Schloss Thorn«. Der Name stammt vom Lateinischen turis (→ Turm). Dieser wurde vor ungefähr 2.000 Jahren zum Schutz einer Furt als Moselübergang errichtet. Die Burg wurde im 13. Jahrhundert erbaut. Bauliche Erweiterungen im 16. und 17. Jahrhundert sowie das Herrschaftshaus vom Jahre 1800 bilden eine imposante Baugruppe.
Ein Rundturm wurde bei der Bombardierung 1945 zerstört, der zweite Turm, ein rechteckiger ehemaliger Wohnturm, dient heute als Torturm. Thorn sah vom Mittelalter an verschiedene Geschlechter als Lehnsmannen, so die Herren von Rollingen, die von Bübingen und die von Musiel.
Heutiger Inhaber des Schlosses ist die Familie Baron von Hobe-Gelting. Schloss Thorn ist das älteste Schlossweingut an der Mosel.