Das Kloster Karthaus ist ein ehemaliges Kartäuserkloster in Konz an der Mosel in Rheinland-Pfalz und ist eine Station am rheinischen Jakobsweg.
Lage:
Geschichte
Das Kloster St. Alban in Trier wurde 1331 von Erzbischof Balduin von Trier gegründet. Das Kloster lag am Fuß des Heiligkreuzberges unmittelbar südlich der Kaiserthermen. Damit lag es vor den Toren der Stadt. Im Kloster Alban wirkten im 15. Jahrhundert die Kartäusermönche Adolf von Essen († 1439) und Dominikus von Preußen († 1460). Den beiden Klerikern verdanken wir die heutige Form des »Rosenkranzgebetes«. Das Gebet wurde von Trier aus zusammen mit dem Kartäuserkloster in Rettel unweit des Dreiländereckes verbreitet.
Während der Reunionskriege wurde das Kloster St. Alban 1674, wie die meisten anderen vor den Stadtmauern Triers gelegenen Klöster, auf Befehl des französischen Kommandanten Pierre Comte de Vignory niedergelegt, um gegnerischen Truppen jede Möglichkeit zur Deckung zu nehmen.
Zwischen 1680 und 1730 entstand das Kartäuserkloster (nun St. Bruno) an neuer Stelle im damaligen Merzlich (heute Konz-Karthaus). Die Pläne zu dem Kloster stammen vom Mainzer Baumeisters Vitus Schneider.
In den Wirren der Französischen Revolution wurde das Kloster aufgehoben und 1804 auf Abbruch versteigert.
1855 erwarben Franziskanerinnen die Ruinen und richteten sich dort ein Kloster ein.
Nach einem Brand 1884 wurde es 1885–1887 in Anlehnung an den barocken Plan wiederaufgebaut.
Nach mehreren Besitzwechseln, Verfall und Wiederaufbau fand zuletzt von 1963-1987 eine grundlegende Renovierung statt.
Heute steht von der ehemaligen Klosteranlage nur noch der Südflügel. Vom Nordflügel sind nur die Keller erhalten.
Die dazugehörige Kirche St. Johann dient heute als katholische Pfarrkirche von Konz-Karthaus. Die ehemaligen Klostergebäude dienen heute als Bürgerhaus und Kulturzentrum von Konz. Die Turnhalle der Klosteranlage wird heute für den Schulsport der Grundschule St. Johann Konz und vom Verein Tischtennisfreunde (TTF Konz) genutzt.
Anlage
Die Klosteranlage Konz-Karthaus orientiert sich im Aufbau, ähnlich wie das nahegelegene Karthäuserkloster Rettel (Département Moselle), an der Karthause von Bosserville (Département Meurthe-et-Moselle):
Einer einschiffigen Kirche in der Mittelachse mit turmloser Fassade schlossen sich ursprünglich zu beiden Seiten Flügel an, die eine Art Ehrenhof bildeten. Von den Klostergebäuden ist heute nur noch der 1903 erneuerte Südflügel erhalten.
Die Kirchenfassade von portalartigem Aufbau mit Volutengiebeln stammt vom Wiederaufbau 1885 bis 1887. Diese Giebelform hat in Renaissance und Barock Verwendung gefunden. Der Aufbau orientiert sich an den erhaltenen alten Plänen. Im Inneren ist die Kirche durch ionische Kolosalpilaster gegliedert, die ein kräftiges Gebälk tragen. Als »Kolosalpilaster« (von lateinisch pila →»Pfeiler«) bezeichnet man Pfeiler, welche sich über mehrere Stockwerke erstrecken.
Die rippenlosen Kreuzgewölbe wurden beim Wiederaufbau im 19. Jahrhundert erneuert. Von der ursprünglichen Ausstattung der Kirche hat sich der Hochaltar von 1720 sowie ein Seitenaltar aus der Mitte des 18. Jahrhunderts erhalten. Hinter der Kirche befand sich ein großer Kreuzgang mit den Einzelhäuschen der Patres. Davon ist aber leider nichts mehr erhalten geblieben.
Quelle: wikipedia.org, books.google.de