Merzig (saarländisch Meerzisch / Miërzësch, lux. Mäerzeg, frz. Mercy) im nordwestlichen Saarland ist die Kreisstadt und Verwaltungssitz des Landkreises Merzig-Wadern. Merzig hat rund 30.000 Einwohner verteilt in 17 Stadtteilen auf 108 km² Fläche. Merzig liegt an der Saar und erstreckt sich weit in die umliegenden Höhen (Saargau) und Seitentäler.
Geografisch liegt die nordwest-saarländische Kreisstadt Merzig zwischen Saarbrücken und Trier (50, bzw. 40 Kilometer entfernt) in einer länglich gestreckten Talaue der Saar.
Metz in Frankreich und Luxemburg sind 70, bzw. 60 Kilometer entfernt. Das Stadtgebiet erstreckt sich vom sog. »Merziger Becken«, in dem sich rechts und links der Saar die größeren Stadtteile befinden, bis zu den rechts und links ansteigenden Höhen des Saargaues.
Der Stadtkern Merzig liegt 175 m über dem Meeresspiegel, die umliegenden Gauhöhen steigen bis auf 417 m auf.
3.108 ha Wald, 60 ha Erholungsflächen wie Park- und Grünanlagen, 5.862 ha landwirtschaftlich und gärtnerisch genutzter Flächen und 128 ha Gewässer machen Merzig mit einem Grünflächenanteil von über 80 Prozent zu einer »grünen« Stadt.
Merzig ist die Heimat des »Viez«, des saarländischen Apfelweins, und Hauptstadt des »Grünen Kreises« Merzig-Wadern. So nah an den Grenzen zu den Nachbarn Frankreich und Luxemburg sind deren Einflüsse überall zu spüren. Das macht Merzig zur europäischen, weltoffenen Stadt mit dem Charme dreier Kulturen.
Doch auch Lage und Stadtgeschichte bieten Besuchern in der Kreisstadt die verschiedensten Anknüpfungspunkte.
Dies sind beispielsweise Architektur aus 8 Jahrhunderten, eine reizvolle Landschaft mit Premium-Wanderwegen und ausgezeichneten Radwegen, dem einzigartigen Wolfspark Werner Freund im Kammerforst, die Bietzener Heilquelle mit Skulpturen »Steine und Pflanzen am Wasser«, anspruchsvolle und bodenständige Gastronomie sowie »Das Bad« - ein Hallenbad mit einer modernen, entspannenden Atmosphäre.
Im Laufe der Geschichte hatte die Stadt MERZIG in den verschiedenen Epochen schon einige Namen. Zum Beispiel:
Die älteste Erwähnung Merzigs findet sich in einem Befehl des weströmischen Kaisers Valentinians, erlassen während seines Aufenthaltes in »Mansio praedium Martiaticum« am 4. Juni 369.
Ausgangs des Merchinger Tales im Distrikt Hangenfeld vermutet man die römische Siedlung, da im Bereich des Zusammenflusses des Ritzerbaches in den Seffersbach vielfältige römische Funde gemacht wurden.
Karl der Kahle schenkte das Krongut Merzig dem Trierer Erzbischof Bertolf anlässlich dessen Bischofsweihe im Jahre 869.
Im 12. und 13. Jahrhundert diente dem Kurfürst das Ministerialgeschlecht derer von Merzig. Der Erzbischof von Trier verfügte in Merzig über Vogteirechte. Merzig war in sieben Vogteien aufgeteilt, »die Vogtei« des Erzbischofs, die vereinigte »Schultheißerei« mit der »Montclairer Vogtei«, die »Rischerei«, die »Mettlacher Vogtei«, die »Brückerei« und die »Propstei«.
Auf der Merziger Gemarkung existiert die Wüstung Wolkessen oder Wolkesingen, erwähnt 1337 in den Urkunden der Abtei Mettlach.
Im 11. Jahrhundert wurde Merzig Hauptort des gleichnamigen Landkapitels, dem 45 Pfarreien angehörten. Merzig kam ab dem 11. Jahrhundert in das Spannungsfeld der expandierenden Mächte Kurtrier und Lothringen.
1333 konnte Trier mit dem mächtigen Kurfürst Balduin gegenüber dem Herzog Rudolf von Lothringen in dem Mannengericht »zu den Bäumelen« seine Rechte u. a. über Merzig durchsetzen.
Nach dem Erstarken des lothringischen Herrscherhauses entstand eine Pattsituation und ab 1368 wurde Merzig mit dem Bezirk Merzig-Saargau von Kurtrier und Lothringen gemeinschaftlich verwaltet. Dieses Kondominium existierte ungefähr 400 Jahre bis 1778, ab 1766 gemeinsam mit dem Rechtsnachfolger von Lothringen, Frankreich.
Nach der Teilung des Kondominiums kam Merzig bis 1794 zu Kurtrier, wurde aber bald von den frz. Revolutionstruppen besetzt. Nach dem Ende der französischen Besetzung kam es 1815 zur Rheinprovinz. Erst zum 25. Mai 1857 wurden die Stadtrechte der Stadt Merzig vom preußischen König ausdrücklich anerkannt.
Am 1. Januar 1974 wurden die bisher eigenständigen Gemeinden Ballern, Besseringen, Bietzen, Brotdorf, Büdingen, Fitten, Harlingen, Hilbringen, Mechern, Menningen, Merchingen, Mondorf, Schwemlingen, Silwingen, Weiler und Wellingen eingegliedert.
Der Bürgerpark in Besseringen, der Garten der Künste am Museum Schloss Fellenberg, der Garten der Sinne und der Pfarrgarten an St. Peter sind als besonders sehenswert in das Ensemble der Gärten ohne Grenzen aufgenommen worden.
Den Namen »Stadt der Wölfe« verdankt Merzig einem ungewöhnlichen Mann - dem Tier- und Verhaltensforscher Werner Freund. In weltweit einzigartiger Weise lebte er mehr als 30 Jahre als »Wolf unter Wölfen« mit den wilden Tieren zusammen. Er teilte ihren Alltag und hat jeden der Wölfe mit eigener Hand großgezogen. So gewann er das Vertrauen der verschiedenen Rudel. Nicht das Tier hat sich - wie beim Hund üblich - dem Verhalten seines Herrn angepasst. Werner Freund war es, der in jahrelangen Feldstudien die sozialen Strukturen innerhalb der Rudel analysiert und verstanden hat. Werner Freund verstarb am 9. Februar 2014. Sein Lebenswerk wird fortgesetzt. Der Betreiber und Eigentümer des Wolfspark Werner Freund ist heute die Kreisstadt Merzig.
Die Biereiche im Kammerforst war einer der ältesten Bäume im Saarland. Sie wurde 2005 gefällt.
Im Frühjahr 2007 wurde auf dem Kreuzberg ein historischer Weinberg wiederbepflanzt. Damit ist Merzig nach Saarfels (Gemeinde Beckingen) der zweite Ort im Saarland, der die Tradition des Weinbaus an der Saar südlich vom etablierten Anbaugebiet Mosel-Saar-Ruwer wiederauferstehen lässt. Der Wein fällt unter die Bezeichnung »Saarländischer Landwein«.