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Frans Masereel

Frans Masereel (* 30. Juli 1889 in Blankenberge/B; † 3. Januar 1972 in Avignon/F) war ein bedeutender belgischer Grafiker, Zeichner und Maler, der vor allem für seine beeindruckenden, von starken Emotionen geprägten Holzschnitte bekannt ist.

Leben

1960er Jahre

Masereel verbrachte seine Kindheit in seiner Geburtsstadt Blankenberge an der belgischen Küste. Er zeigte schon früh musische Talente.

Masereel zieht 1896 nach Gent. Der Künstler beginnt mit achtzehn Jahren an der »École des Beaux-Arts« in Gent in der Klasse von Jean Delvin von 1907 bis 1908 sein Kunststudium .

1909 unternimmt der Künstler Reisen nach England und Deutschland, die ihn zu ersten Radierungen und Holzschnitten inspirieren.

Frans Masereel lässt sich 1911 für vier Jahre in Paris nieder und emigriert dann in die Schweiz, wo er für verschiedene Journale und Zeitschriften als Graphiker tätig ist. 


Die Holzschnittfolgen, meist sozialkritischen Inhaltes und von expressionistischer Formauffassung, sind es, die Masereel international bekannt machen. 

Montmartre

Montmartre 1925

Die sogenannten Bilderromane wie »Passion eines Menschen«, »Mein Stundenbuch«, »Die Sonne«, »Die Idee« und »Geschichte ohne Worte«, alle um 1920 entstanden, gehören dazu.

Masereel schafft in dieser Zeit auch Illustrationen zu berühmten Werken der Weltliteratur von Thomas Mann, Emile Zola und Stefan Zweig. 

1921 kehrt der Künstler nach Paris zurück, wo seine berühmten Straßenszenen, die Montmartre-Bilder, entstehen. 

Ab 1925 lebt Frans Masereel in der Nähe von Boulogne-sur-Mer. Hier malt der Künstler vor allem Küstenlandschaften, Hafenansichten sowie Porträts von Matrosen und Fischern. 

Die Zahl der illustrierten Bücher und auch der Einzelholzschnitte lässt im Verlauf der 1930er Jahre erheblich nach.

Mosaik Werkhalle Villeroy & Boch, Mettlach, Foto: Phrontis auf Wikipedia Commons

Am 13. Juni fliehen Masereel, seine Frau, die Frau von Jean Richard Bloch, deren Tochter und die Tochter von Thea Sternheim gemeinsam vor den anrückenden deutschen Truppen zu Fuß aus Paris in den Süden. Masereel lässt sich schließlich in Avignon nieder.

1941 hat er sein Atelier im ehemaligen Papstpalast in Avignon. 1942 folgte ein kurzer Aufenthalt in Winterthur und Bern.

Nach der Besetzung auch des Südens von Frankreich durch die deutschen Truppen im Jahr 1943 weichen Masereel und seine Frau unter falschem Namen nach Lausson bei Montflanquin, Département Lot et Garonne, aus und wohnen bis 1945 in der Mühle von Bezis; in Zürich erscheint die Sammlung von 44 Zeichnungen »Destins«.

Masereel kann mit Beendigung des Zweiten Weltkrieges die seit Jahren ruhende künstlerische Tätigkeit wieder aufnehmen. Der Künstler schafft Holzschnitte und Gemälde.

Am »Centre des Métiers d’Art« in Saarbrücken ist Masereel ab 1946 mehrere Jahre als Lehrer tätig. 1949 lässt sich Frans Masereel in Nizza nieder. Er bezieht eine Wohnung am alten Hafen von Nizza.

Dekorationen und Kostüme für mehrere Theaterinszenierungen entstehen ebenfalls. 

aus den 1920er Jahren

1950 entwirft Masereel Bühnenbilder und Kostüme für die Aufführung der »Geschichte vom Soldaten« von C. F. Ramuz und I. Strawinsky am Stadttheater von Saarbrücken. Frans Masereel wird in zahlreichen Ausstellungen geehrt und ist Mitglied mehrerer Akademien.

Bis 1968 erscheinen zahlreiche Holzschnittfolgen, die sich von Frans Masereels früheren »Romanen in Bildern« dadurch unterscheiden, dass ihnen nicht mehr eine fortlaufende Erzählung, sondern Variationen eines Themas zugrunde liegen.

Frans Masereel stirbt am 3. Januar 1972 in Avignon; am 8. Januar findet die Trauerfeier im »Musée des Beaux Arts« in Gent statt.           

Frans Masereel wurde beigesetzt auf dem Friedhof von Sint Amandsberg, einer Gemeinde Gents.  


Plakat Saarbrücken 1950